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Mit diesem Trick klappt das Schwimmen mit Sauerstoff

AutorIn

Udo Held, Leipzig

Liebe Mitglieder,

ich hatte wieder eine Idee, wie ich ein Stück von meinem alten Leben zurückbekommen kann, ohne auf die Notwendigkeit der LOT (Langzeitsauerstoff-Therapie) zu verzichten. Auch wenn ich unter Belastung mit 4 l/min schon relativ hoch eingestellt bin, gebe ich nicht auf, im Gegenteil, ich spiele das Erfindergen aus.

In der Schwimmhalle habe ich ja bereits mit meinem mobilen Sauerstoffgerät meine Bahnen ziehen können. Natürlich mit Absprache der Schwimmmeister und ständigem, zusätzlichen Abwägen, wie viele Schwimmgäste in der Bahn sind. Dabei stelle ich mein Spirit 1200 inklusive des Rucksacks in einem großen Eimer am Beckenrand ab. Eine zusätzliche  Schlauchverlängerung von 15 Metern ergibt dann, mit den 2 Metern der Nasenbrille, ausreichend Leine, um eine 25-Meter-Bahn hin und her zu schwimmen.

Wenn auch andere Schwimmer in „meiner“ Bahn sind, muss ich ständig aufpassen und auch hinweisen, dass sich keiner in meinem Schlauch verfängt und gefährdet wird. Ich habe mit simplen Gummis ein kleines Gewicht an dem Schlauch befestigt, der dann durch Ziehen in die eine bzw. andere Richtung an den Beckenrand navigiert wird.

Jetzt sind hier in Sachsen auch die Sommerschulferien angebrochen, die Schwimmhalle macht in den sechs Wochen dicht. Ich kann und will nicht so lange warten und nichts tun. Also musste ich mir wieder etwas ausdenken, damit ich im Freibad bzw. See schwimmen gehen kann.

In einem Geschäft fand ich Schwimmnudeln mit durchgängigem Loch, und so kam folgende Idee auf: Damit der Sauerstoffschlauch im See nicht untergeht, übersehen wird und dadurch andere Gäste gefährdet werden, habe ich mithilfe der Schwimmnudeln den Sauerstoffschlauch in ganzer Länge aufgefädelt. Ähnlich wie eine Perlenkette nur eben mit den  Schwimmnudeln. Übrigens in genau passender Größe für die dicken Schläuche vom Sauerstoffgerät.

12 Stück habe ich auf den Schlauch gefädelt. Dazu noch eine dickere Schwimmnudel für den Eimer, der ja im Wasser stabilisiert werden muss.

Na ja, das hat nicht so geklappt, weil der Eimer ein Loch hatte und ich das leider nicht vorher gesehen habe, ging er langsam in den sinkenden Zustand über. Okay, also den Spirit 1200 am Geländer der Badestelle fest gemacht, die lange Leine mit den Schwimmnudeln dran gebunden und los ging der Badespaß.

Natürlich wurden die anderen Badegäste neugierig, was ich da mache mit den verschieden eingefärbten Schwimmnudeln. Bis sie gesehen haben, dass da ein Schlauch durchgeht. Da kam ich schnell ins Gespräch mit ihnen.

Es sieht auch lustig aus, fast wie ein Rettungstanker habe ich mich gefühlt, der eine Barriere gegen den Öl-Teppich im Meer auslegt. Immerhin ergibt das diese Möglichkeiten der Bewegung im Wasser.

Nein, ich kann das nicht mehr rechnen, dafür weiß ich wo ich es herbekomme, das Ergebnis. Es hat mächtig Spaß gemacht und vielleicht ist es ja auch eine Inspiration für andere, die mit dem Sauerstoffgerät ausgestattet sind, wieder ein Stück Lebensfreude zu erlangen. Die Schwimmnudeln mit dem Loch gab es z. B. bei Woolworth im Allee-Center in Leipzig.

Liebe Grüße aus Leipzig

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