Ein großes Stück Freiheit zurück gewonnen, dank E-Bike…

Moin liebe Alpha‘s, wie die meisten von euch bereits durch vorherige Leserbriefe mitbekommen haben, wohnen Helmut und ich seit über 2 1/2 Jahren im schönen Nordseeküstenort Carolinensiel. Was macht man also, wenn man die gesunde Seeluft zum Atmen braucht und die Puste für Spaziergänge nicht ausreicht? Man legt sich ein E-Bike zu. Genau das haben wir getan und uns im Mai 2016 zwei Stück gekauft. Damit haben wir einen Teil unserer neuen ostfriesischen Heimat erkundet und Dinge gesehen, die man mit dem Auto nie zu Gesicht bekommen hätte. Im letzten Jahr fuhren wir ca. 3000 km, wobei Tagestouren von teilweise 60 km kein Problem darstellten. Nun ergab es sich, dass unsere Wege und die der Familie Niethammer sich zufällig am Markttag in unserem Museumshafen kreuzten. Man hatte sich viel zu erzählen, denn wir kannten uns seit dem Alphatreffen 2013 in Dortmund. Irgendwann kamen wir auf das Thema E-Bike zu sprechen, dass es für einige von euch bestimmt interessant wäre, von einer Alpha-1-Patientin mit COPD Gold IV Emphysem einen Bericht über ihre Erfahrung mit dem E-Bike zu bekommen. Da wir, wie schon berichtet, an der Küste wohnen, wo immer eine leichte bis stärkere Brise weht, war es mir nicht möglich, mich mit einem normalen Rad fortzubewegen, also kam nur das E-Bike in Frage. Schon die erste Fahrt zeigte eine positive Wirkung, es war ein völlig neues Gefühl, wie einfach es doch ist, die Wege über die Deiche zu bewältigen. Helmut wollte schon nach Hause fahren, aber ich konnte nicht genug davon bekommen und so war es eine Probefahrt von weit über 40 km. Ich fühlte mich endlich wieder frei, hatte keine Schwierigkeiten und die habe ich heute auch nicht, wenn die Fahrten auch manchmal durch den Gegenwind stark ausgebremst werden. Mein E-Bike ist für mich die einzige Möglichkeit, mal allein etwas zu unternehmen, da ich schon lange nicht mehr Auto fahre, aus Angst vor Panikattacken, die mir nicht gut tun, und zu Fuß komme ich nicht weit. Ich persönlich möchte auf mein Rad nicht mehr verzichten, denn ich habe ein großes Stück Freiheit zurück gewonnen, wovon ich als Fußgängerin nur träumen konnte. Es ist einfach nur schön und macht vor allem Spaß, hier bei uns an der Küste, oder auch im Landesinnern, die Natur zu genießen und Dinge zu sehen, die Kindheitserlebnisse wachrütteln. Deshalb möchte ich euch ermuntern, es einmal zu probieren, denn gerade bei unserer Krankheit ist eine sportliche Betätigung, die unter anderem auch noch Spaß macht, wichtig.

Liebe Grüße Heike und Helmut